I FEEL YOUR PRESENCE
Eine intallative Videoausstellung  von FRICTION | Multanen | Huwiler | Hug

Als Teil vom Festival Keine Disziplin der Gessnerallee Zürich
Ausstellung vom 29. Januar bis 11. Februar 2016

Nordflügel | Gessnerallee Zürich




I don’t see you, baby.

Wir beginnen mit dem Nichts. Tabula rasa.

Ich denke an Yves. An wen denkst du? Stille. Vier Minuten und dreiunddreissig Sekunden. Stille. Drei mal. Irgendwie unheimlich. Das Strickmuster sagt Oscar. Rechts, links, rechts, links, rechts, links. Siehst du die Treppe? Sie denkt an ihren Vater. Ganz weiss.Und ich sage auf Wiedersehen zur Liebe im schwarzen Samtkleid. Mein Hals kratzt und die Spucke fliesst. Wie wär es eigentlich mit einem Bloody Mary? Ich muss noch drei Stunden dreiunddreissig Minuten Plüschhunde nähen. Meine Hand ist verkrampft. Ich nehme noch einen Schluck.

After that’s said, forget it.

„The most powerful human sources are found in the meeting of the face and the gaze. Only there do we exist for one another. We become, and in our own gaze, others become. It is there too, that we can be destroyed. Being unseen is devastating, and so is not seeing.“

Wir fangen mit nichts an. Das Nichts, das Leere, ist in gewissen Auffassungen sogar das absolute Prinzip. „das Sein ist sowenig als das Nichts, oder auch: Alles fliesst das heisst: Alles ist Werden“ Isoliert betrachtet, ist die Wahrnehmung der eigenen Person, das „Fürsichsein“, zwar real. Aber ohne ein Gegenüber, das uns sieht, ist sie ohne Bedeutung. Wir tragen alles in uns, sind aber nichts bis der Blick eines Anderen uns trifft. Durch diesen Moment, wenn sich zwei Blicke treffen, wird das eigene Dasein plötzlich zur Realität.

Diese Interaktion, das Aufeinandertreffen zweier Blicke und Körper im Raum soll das Immaterielle im Raum sichtbar und spürbar machen. Im Rahmen des „Keine Disziplin“-Festivals lädt FRICTION KünstlerInnen dazu ein diesen Augenblick der Begegnung und des „Werdens“ gemeinsam zu erkunden. Wir suchen nach dem Gegenüber, dem Blick und der darin zu findenden Tiefe. Durch den Blick werden wir zu etwas und andere werden für uns. Wir werden sichtbar.